BMW R100RT

Ein Racer der alten Schule

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Das Motorrad welches 10 Jahre unberührt und völlig zugewuchert in einem Garten verbrachte, ist nun endlich fahrbereit. Die letzten Arbeiten wurden erledigt und die HU wurde auch bestanden. Nun muss das gute Stück erstmal ein wenig bewegt werden um mögliche Schäden, wie etwa Undichtigkeit am Motor, zu lokalisieren! Nachdem ich die R100RT zum Einstellen des Motors wegbrachte, wurden noch viele Sachen abgearbeitet.

Keine Ladespannung

Bereits beim Einstellen des Motors wurde deutlich, dass die Ladespannung zu gering war. Für gewöhnlich müssen im Fahrbetrieb ca. 14V an der Batterie anliegen. In meinem Fall waren es jedoch nur rund 12V. Ich war mir allerdings recht sicher, dass ich den neuen Laderegler richtig angeschlossen hatte. Leider konnte ich den Fehler selbst nicht herausfinden und versuchte mich bestimmt 2 Wochen daran. Am Ende stellte sich heraus, dass der extra eingebaute Widerstand, welcher die Ladekontrolllampe ersetzen soll, überflüssig war.

Diesen baut man scheinbar nur dann ein, wenn man im Gebrauch eines originalen BMW Kabelbaums den Tacho gegen einen modernen ersetzen möchte. Diese besitzen keine Ladekontrollleuchte und dafür muss entweder eine separat montiert werden, oder man verbaut einen Widerstand. Dieser ersetzt dann quasi die fehlende Ladekontrollleuchte!

Hella Zusatzscheinwerfer

Hella 177 Zusatzscheinwerfer

Wie es üblicherweise bei vielen BMW Umbauten der Fall ist, habe auch ich einen Zusatzscheinwerfer von Hella an die Motorschutzbügel montiert. Diesen kaufte ich bereits bevor ich das Motorrad hatte und das ist nun fast 2 Jahre her. Der Zusatzscheinwerfer ist sogar älter als das Motorrad und wurde damals beispielsweise an die BMW e30 Rallye Autos montiert. Daher kam auch meine eigentliche Inspiration, ein Racer der alten Schule!

Bremsleitung

Die Bremsleitung auszutauschen war unumgänglich, da die verbaute nach so vielen Jahren auch ziemlich fertig war. Kurzer Hand demontierte ich die neue LSL Stahlflexbremsleitung von meiner Honda CB 400four ab. Diese passte von der Länge sehr gut und die roten Fittinge harmonieren auch sehr gut mit dem roten Zündkabel!

Reifen

Wie soll es auch anders sein, so waren die Reifen nach der langen Standzeit auch fertig. Weniger das Profil, welches noch sehr gut war, vielmehr das Alter des Gummis (20 Jahre). So folgte ein neuer Satz Bridgestone BT45.

Aufarbeiten des Tanks

Dadurch, dass das Motorrad jahrelang im freien Stand, korrodierte der Tank von innen. Der aufkommende Rost suchte sich seinen Weg im Bereich der Benzinhähne nach außen. Das hatte zur Folge, dass der Tank komplett neu aufgearbeitet werden musste. Die Innenbeschichtung sowie der Rost wurde entfernt und die angefressenen Stellen neu verzinnt. Im Anschluss wurde der Tank wieder von innen beschichtet. Eine professionelle Lackierung des Tanks kam für mich nicht in Frage, da dies in meinen Augen den Look des Bikes nicht gerecht geworden wäre. An dem Motorrad ist einfach zu viel Patina dran und ein neu lackierter Tank wäre da einfach unpassend. So probierte ich mal etwas Neues aus. Bei den Tanks der Honda Motorräder versuchte ich vergebens die Oberfläche mit Klarlack zu versiegeln, woran ich jedoch immer scheiterte. Der herkömmliche Klarlack versiegelt eben nicht und das darunter liegende Metall beginnt erneut zu rosten.

Das fertige Ergbnis mit Owatrol

Diesmal kam Owatrol zum Einsatz. Gerade in der Oldtimerbranche ein stark verbreitetes Mittel, welches sich für mein Vorhaben bestens eignete. Das Auftragen des Öls ist super einfach. Man kann das Öl entweder in einer Sprühdose kaufen oder in der Dose zum Pinseln. Ich entschied mich für die zweite Variante und trug eine dünne Schicht mit dem Pinsel auf die Oberfläche des Tanks auf. Hier reicht wirklich eine dünne Schicht aus, sonst dauert es viele Tage bis das Öl völlig ausgehärtet ist. Die untere nicht sichtbare Oberfläche des Tanks habe ich übrigens vorab grundiert und nicht mit Owatrol behandelt!

Nach dem Auftragen des Öls mit dem Pinsel war ich ein wenig skeptisch, ob man nicht doch am Ende Streifen vom Pinsel auf der Oberfläche sehen würde. Erstaunlicherweise sah das Endergebnis aus wie mit der Dose gesprüht. Ich ließ den Tank dann erstmal eine Woche lang aushärten, bevor ich diesen wieder auf dem Motorrad montierte.

Das Ganze ist nun bereits 8 Wochen her und von Rost auf der Oberfläche des Tanks ist absolut nichts zu erkennen. Mit einem Kostenaufwand von 15,00€ – 25,00€/Dose, abhängig von der Menge des Inhalts, eine klare Kaufempfehlung!

Die letztem Arbeiten an der BMW

Bevor das Motorrad zum TÜV kam, musste noch ein Satz Spiegel montiert werden. In diesem Fall leider zwei Stück. Dies ist der Erstzulassung geschuldet. Hier schreibt der Gesetzgeber eben zwei Stück vor. Wie üblich verbaute ich die Spiegel vom Lenker abwärts. Die Halterungen erstellte ich aus einem 10mm starken Aluminiumstab. Jede Stange bekam ein Gewinde für die Montage an die Armaturen des Lenkers. Bewusst wählte ich hierfür Aluminium, da ich dieses mit meinen geringen Mitteln passend biegen konnte!

BMW R100RT Cafe Racer 550moto Schutzblech
Schutzblech aus 1,5mm starkem Aluminium

Abschließend folgte noch ein Spritzschutz, um die Batterie vor aufkommenden Schmutz und Wasser zu schützen. Dieses fertigte ich ebenfalls aus Aluminium an und montierte das Teil an der unteren Seite des Heckrahmens, sowie am Batteriekasten!

Nach zweiwöchiger Wartezeit auf einen Termin bei der Zulassungsstelle, Corona sei Dank, konnte ich nun endlich die BMW R100RT anmelden!

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