BMW R100RT

Versuchen wir es nochmal

Chris4468 views

Nachdem die erste Testfahrt mit dem Erkenntnis eines Getriebeschadens beendet wurde, konnte ich die R100RT wieder abholen. Ich machte mich also auf den Weg und verfrachtete die BMW wieder in meinen Bus.

Die Ursache

Das Getriebe hatte einen klassischen Lagerschaden. Kurz erklärt: Die Gangräder sitzen auf der Antriebswelle und werden dort von je einem Kugellager am Anfang der Welle sowie am Ende der Welle gelagert. Eines dieser Lager war aber schon so kaputt, dass sogar ein paar Kugeln gefehlt haben und die Welle somit übertrieben viel Spiel hatte. Dadurch hat es bei meiner ersten Testfahrt auch den Getriebedeckel zerschlagen, da die Welle ja nicht mehr wirklich geführt wurde.

So ein Lagerschaden kündigt sich normalerweise vorzeitig an und sollte dann auch schnell behoben werden. Mir wurde gesagt, dass es eine typische BMW Krankheit ist. Durch die Unachtsamkeit des Vorbesitzers war das Getriebe hinüber. Im Zuge der Getrieberevision wurden sämtliche Teile ausgetauscht. Es wurde folglich auch ein neuer gebrauchter Getriebedeckel, sowie ein komplett neuer Kupplungssatz verbaut. Dass das Ganze nicht günstig war, kann man sich denken und hätte einfach mit dem frühzeitigen Austausch der Lager behoben werden können.

Die zweite Fahrt

kurze Pause

Das Motorrad stand nun wieder zuhause und war bereit für eine zweite Fahrt. Also schnappte ich mir wieder meinen Helm und ließ die BMW erstmal kurz warm laufen. Das Wetter war trotz der kalten Jahreszeit super und die Sonne schien. Ich fuhr ein paar Kilometer und was soll ich sagen, es war ein deutlicher Unterschied bemerkbar. Die Gänge ließen sich sauber durchschalten und die enorm lauten Geräusche aus dem Getriebe gehörten nun auch der Vergangenheit an! Alles in allem eine gelungene Ausfahrt

Wie geht es mit dem Motorrad weiter

Ursprünglich war geplant, dass ich dieses Motorrad für den Alltag nutze. Deshalb habe ich auch davon abgesehen, es komplett zu zerlegen und wieder erstklassig erscheinen zu lassen. Also man sollte schon das Alter, die Patina und eben auch den Charakter/Charm der alten Dame sehen. Ich kann das Motorrad jetzt unmöglich in der Stadt vor meiner Wohnung auf der Straße parken, dabei hätte ich einfach immer ein ungutes Gefühl. Eine Garage zum unterstellen besitze ich ebenso wenig. Extra dafür eine zu mieten (Kosten ab 50-60€ /Monat), kommt für mich auch nicht in Frage.

Also steht die BMW nach wie vor bei meinen Eltern. Somit müsste ich erst dort hinfahren, um im Anschluss damit eine Runde drehen zu können. Dadurch ist es auch kein Alltagsmotorrad mehr, mit dem man im Sommer auch mal zur Arbeit fahren könnte. Ein weiterer und viel wichtigerer Punkt, ich werde mit den BMW Boxer Motoren einfach nicht warm. Das Klangbild und der Lauf der Motoren sind einfach nicht meins.

Lange Rede kurzer Sinn, ich werde das Motorrad, nachdem nun alles gemacht ist, Anfang nächsten Jahres verkaufen!